Brück & Sohn wird zu Olewinski & Tochter

Das langjährige Familienunternehmen Brück & Sohn wurde 2019 nach vergeblicher Suche nach einem Käufer in der siebten Generation aufgelöst. Die bekannten Adventskalender mit historischen Stadtmotiven gibt es aber trotzdem weiter erhältlich. Wer diese übernommen hat und von wem sie gestaltet wurden, lesen Sie hier.

Was wurde aus Brück & Sohn?

Gegründet wurde das Unternehmen am 8. Oktober 1793 von Carl Friedrich August Brück, nachdem dieser erfolgreich seine Meisterprüfung abgelegt hatte und in die Meißner Buchbinderinnung aufgenommen wurde. Sein Sortiment umfasste neben christlicher Literatur und Märchenbüchern auch seine jährlich verlegten Kalender mit dem Namen ?Königlich Conzessionierter historisch-statistischer Landwirtschafts- und Volkskalender?. 1819 erhielt er dafür sogar eine Verlagslizenz der Königlich-Sächsischen-Landesregierung. 1818 stieg sein Sohn Karl August Brück (auch genannt Friedrich August Brück) mit in den Betrieb ein, nachdem er ebenfalls eine Buchbinder-Lehre absolviert hatte und erweiterte das Sortiment. So wurde es zu einer ?Papier-, Buchbinder- & Galanterie-Waren-Handlung?. Zur Weihnachtszeit veranstalteten sie Weihnachtsausstellungen, die allgemein große Beachtung fanden.

Unter Otto Julius Brück, der 1848 in das Geschäft einstieg, wurde das Unternehmen offiziell auf den Namen Brück & Sohn formiert. Die Erfindung der Fotografie, brachte ihm eine neue Geschäftsidee. Als einer der ersten Verleger weltweit stellte er 1885 erstmals Ansichtskarten her, die den Markt im Sturm eroberten.

1920 übernahm Wilhelm Helmut Brück in fünfter Generation den Posten des Geschäftsführers und konzentrierte sich mit seinem Bruder Rudolf hauptsächlich auf die Ansichtskarten. Während der Weltwirtschaftskrise erweiterten sie die Firma um einen Großhandel für Papier- und Schreibwaren, um ihr Bestehen zu sichern. Ebenfalls Kaufmann und Verleger war Dietmar Ernst Albrecht Brück, der 1951 erst Gesellschafter und später auch Inhaber von Brück & Sohn wurde. Er ergänzte die Ansichtskarten um Glückwunsch- und Genrepostkarten. 1963 war Brück & Sohn erstmals auf der Leipziger Mustermesse vertreten.
In der mittlerweile siebten Generation übernahm 1987 die gelernte Druckformenherstellerin und Fotografin Maria Annette Brück als erste Frau in ihrer Familie mit Unterstützung ihres Mannes Helmut Brück die Firma. Ab 1998 brachte sie das Unternehmen auf einen neuen Schwerpunkt, indem sie Adventskalender mit historischen Städten als Motiv einführte. 2017 gab Frau Brück jedoch bekannt, den Verlag verkaufen zu wollen. Ab diesem Zeitpunkt lief die Suche nach einem Käufer, die jedoch bis 2019 vergebens blieb. Deshalb wurde das Familienunternehmen im März 2019 nach 226 Jahren eingestellt.

Wer führt Brück & Sohn jetzt weiter?

Trotz Auflösung des Verlages, finden Sie auch dieses Jahr wieder die bekannten Adventskalender in unserem Sortiment. Das liegt daran, dass das Adventssortiment von Brück & Sohn seit Oktober letzten Jahres eine neue Inhaberin hat. Jutta Olewinski vertreibt gemeinsam mit ihrer Tochter Franziska Meinert eine Auswahl der Adventskalender in ihrem Onlineshop. Dieser wurde von Frau Meinert eigens erstellt und auch die nötige Bildbearbeitung wird von ihr übernommen.
Mittlerweile haben Olewinski & Tochter aber auch Rechte für eine Auswahl regional thematisierter Ansichtskarten mit Motiven von Dresden, Pilnitz, Moritzburg oder der Sächsischen Schweiz erworben.
Wer sich die Kalender gerne in echt anschauen will, ist in unserem Ladengeschäft in Dresden Klotzsche gerne willkommen. Hier haben wir neben den verschiedensten Adventskalendermotiven von Olewinski & Tochter auch eine Auswahl anderer Adventskalender.

Welche Künstler wirkten bei der Gestaltung der Adventskalender mit?

Die Motive der Adventskalender wurden unter anderem von Porzellanmalern aus Meißen gestaltet. So wurde neben weiteren detailreichen Motiven unser bekanntestes Motiv Drei Haselnüsse für Aschenbrödel von Tina Hopperdietzel gestaltet. Sie ist eine Porzellanmalerin und Illustratorin aus Meißen. Nach ihrer Ausbildung zur Porzellanmalerin an der Staatlichen Porzellan Manufaktur Meißen, arbeitet sie seit einigen Jahren als freischaffende Künstlerin in ihrer eigenen Werkstatt.
Auch Isabell Kirmse hat einen ähnlichen Weg gewählt, sie erhielt zusätzlich eine Qualifizierung für Grafik und Design. Nachdem sie mehrere Jahre als Glasmalerin arbeitete, ist sie seit 2002 freiberuflich tätig. Von ihr stammt das Motiv Dresdner Striezelmarkt. Insgesamt wirkten über 15 Künstler an den Kalender-Motiven mit. Eine Auswahl dieser finden Sie im Dresden Onlineshop.